Der Norden Teneriffas, eigentlich als Urlaubsgebiet der älteren Semester verschrien, hält für alle Unterwasserratten eine Menge Überraschungen parat.

Aber erst einmal der Reihe nach. Aufgrund eines Artikels in der Zeitschrift "Tauchen", dort wurden die Tauchspots der Kanarischen Inseln beschrieben, landeten wir letzten Sommer im Norden Teneriffas in Puerto de la Cruz.

Puerto de la Cruz ist trotz des Massentourismus, der die Kanaren
überschwemmt, ein beschaulicher Touristenort geblieben, der
mit 30.000 Fremdenbetten und 45.000 Einwohnern ein ausge-
wogenes Verhältnis zwischen Einwohnern und Touristen bietet.
Somit kann man in der Zeit außerhalb des Wassers viel unter-
nehmen und das geschäftige Treiben der spanischen Bevölkerung
erleben oder sich einfach nur an die drei, aus schwarzem Sand
bestehende, Strände legen und ausspannen.

Aber auch die Insel bietet schöne Ausflugsziele, die man mit einem Mietwagen sehr gut erkunden kann. Deshalb kommt auch während den tauchfreien Zeiten keine Langeweile auf.

Doch interessant wird es für uns Taucher ja erst Unterwasser. Deshalb haben wir direkt nach der Ankunft und Bezug des Zimmers die Tauchschule Atlantik, einen nach VDST und CMAS unter deutscher Leitung von Eberhard Christoph geführten Familienbetrieb, im Hotel Maritim aufgesucht. Dummerweise lag unser Hotel am östlichen Ortsrand und das Hotel Maritim am westlichen Ortsausgang, so dass wir einen Fußmarsch von gut 1½ Stunden zurücklegen mussten. Doch zu den Tauchgängen, die täglich um 9.00 und 14.00 Uhr stattfanden, wurde man am eigenen Hotel abgeholt und auch wieder gebracht.

Ist man der Tauchschule unbekannt, wird als erster Tauchgang, auch unabhängig vom Brevet, ein sog. Check-Tauchgang von Land aus durchgeführt und ein Tauchlehrer beurteilt die Tauchfähigkeiten, bevor man zu den sonst üblichen Bootstauchgängen mitgenommen wird. Dies ist nötig, denn die meisten der über ein Dutzend Tauchgebiete liegt in Wassertiefen von 30-46m.

Die Ausstattung der Basis ist sehr gut. Sie verfügt über ein komplettes Equipment für 30 Taucher und über Flaschen von 10-18l, damit auch den "Luftsaugern" genug Zeit unter Wasser bleibt. Die Preise für die Leihausrüstungen sind human und auch die Preise für die Tauchgänge liegen bei ca. 38,- für normale Tauchgänge. Für Nachttauchgänge oder solche, die mit extrem langer Bootsfahrt verbunden sind, kommt ein Aufpreis dazu. Tagestouren werden zu gesonderten Preisen und nach Absprache durchgeführt. Für die Tauchtouren stehen zwei Kleinbusse mit Anhänger, sowie zwei Schlauchboote und ein Aluminiumrumpfbott zur Verfügung.

Die Tauchplätze werden nicht im voraus geplant, sondern werden aufgrund der Wettersituation und Zusammensetzung der Tauchgruppe beim Briefing vor den Tauchgängen bekannt gegeben. Im Norden der Insel ist die Unterwasserlandschaft durch ins Meer geflossene und erstarrte Lava stark geprägt. Bei allen Tauchgängen erkundet man Riffe, Spalten, Höhlen und Grotten und teilweise auch monumentale Felsformationen und Steilwände. Alles ist mit Schwämmen und Gorgonien bewachsen und am "Schwarzen Berg" wachsen sogar schwarze Korallen in Tiefen oberhalb der 50-70m, in denen sie normalerweise zu finden sind.

Die Fauna unter Wasser ist geprägt durch viele verschiedenartige Fischarten, hervorgerufen durch die atlantischen und aufgrund der ganzjährigen Wassertemperatur um die 20°C auch tropischen Arten. So begleiten einen an jedem Spot Papageien-, Trompeten-, Thunfische, Neon-Riffbarsche, Drachenköpfe, Gelbflossenstachelmakrelen, Muränen, Zackenbarsche, und Brassen. Hinzu kamen, je nach Spot und Glück, Rochen, Barakudas, Oktopusse, Sepias, Krebse, Krabben, Riffhummer, Schweinsfische und viele mehr, so dass der Platz im Logbuch oft nicht ausreichend war, alles Gesehene aufzunehmen.

Nach den Tauchgängen wurde in der Basis eine Nachbesprechung abgehalten und man blieb oft noch lange dort, um sich mit den anderen auszutauschen oder den Sonnenuntergang über dem Meer zu verfolgen. Für die eigenen Ausrüstungen stand ein separater Raum zur Verfügung, so dass man sein Gerödel nicht immer mit ins Hotel schleppen musste.

Leider gingen die 14 Tage Urlaub, von denen 10 Stück mit 13 Tauchgängen gefüllt wurden, viel zu schnell vorbei. Doch wir waren bestimmt nicht das letzte Mal dort.

Teneriffa

nicht nur ein Rentnerparadies

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© Kerstin & Alexander

Strandpromenade von Puerto de la Cruz

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