Cebu Moalboal

Am 07. November startete unsere Hochzeitsreise, 11 Monate nach unserer Heirat; wichtige Tauchaktivitäten und die Klimatabelle der Philippinien ließen keinen früheren Termin zu. Die Reise zu unserem ersten Zielort, Moalboal auf Cebu, dauerte ca. 24 Stunden. Der Service von Cathay Pacific, auf den Flügen von Frankfurt über Hong Kong nach Cebu war sehr gut. Nach drei Stunden Fahrt mit dem PKW sind wir in Moalboal angekommen. Dort wurden wir von Kalle, dem Manager des Savedra-Dive Center, herzlich begrüßt. Nachdem wir unsere Unterkunft im „Savedra Beach Resort“ bezogen hatten, wurden uns bei einer Dorfführung alle Lokale und Restaurants vorgestellt. Nach dem üblichen Check-In im Dive-Center waren wir bereit für unseren Tauchurlaub.

Moalboal war einst ein Fischerdorf, es hat sich den ruhigen Charme vergangener Zeit bewahrt. Mittlerweile hat es sich zu einem Geheimtipp unter Tauchern entwickelt. Viele Gäste kommen regelmäßig wieder nach Moalboal. Es gibt mehrere Unterkünfte, Tauchbasen und Restaurant direkt am Meer. Die Preise sind durchweg sehr angenehm.

Zum Eingewöhnen starteten wir am nächsten Tag unseren ersten Tauchgang im „Marina Park“, bei 28 Grad Wassertemperatur genossen wir die tolle UW-Welt der Philippinien. Für den zweiten TG fuhren wir zu der vorgelagerten Insel Pescador. Die Tauchplätze rund um Pescador sind in Taucherkreisen gut bekannt. Dort kann man regelmäßig Weißspitzenriffhaie, sowie große Schulen von Sardinen und Thunfischen sehen. Außerdem sind dort viele Anglerfische, riesige Fassschwämme und große Gorgonien zu bestaunen.

Am Divepoint „Kathedrale“ taucht man auf ca. 28 – 30 m in die zerklüftete Felsformation mit vielen kleinen und großen Überhängen hinein. Nun kann man gemütlich bis auf ca. 16 m bis zum Dach der Kathedrale aufsteigen. Dort ist ein kleines Loch in der Decke, in dem man bis auf 12 m aufsteigen kann. Zum Auftauchen trifft man sich meistens im Norden der Insel, dort ist ein flacher Bereich mit einem schönen Korallengarten, vielen bunten Fischen und kleinen sowie großen Krebsen. UW-Fotografen kommen hier voll auf Ihre Kosten. Am Abend machten wir dann gleich unseren ersten Hausriff – Tauchgang als Nightdive. Das Hausriff ist einfach gigantisch, ob am Tage oder bei Nacht. Gleich beim ersten Nachttauchgang haben wir zwei Geisterpfeifenfetzenfische gesehen, einen Großen und einen Kleinen.

Die meisten Tauchplätze um Moalboal sind Steilwände, die bis auf ca. 50 m steil abfallen. Nach einem flacher abfallenden Bereich geht es dann weiter bis auf 300 m Tiefe. Bei ca. 4-8 m beginnt je nach Tide das Riffdach mit den Korallengärten. Je nach Tide ist mit Strömung zu rechnen, an einigen Stellen kann es sogar ganz gut „pfeifen“. Es werden Ausfahrten um 7:30, 10:00 und 14:30 Uhr angeboten, zusätzlich kann um 18:30 Uhr im Hausriff getaucht werden. Auf Wunsch wird auch ein Nachttauchgang in Pescador organisiert. Der Service der Basis ist vorzüglich, das Equipment wird vom Personal auf die Banca gebracht. Nur die ABC-Ausrüstung und das Blei trägt man selbst zum Boot. Nach dem Tauchen geht es wieder zurück zu Basis.
Mit dem gleichen Service gelangt die Ausrüstung wieder in die
Basis, wo zwei große Becken und Wasserschläuche bereit stehen,
um das Equipment zu spülen. Mittags wird dann gerne ein kleiner
Lunch oder ein Imbiss in den umliegenden Restaurants einge-
nommen. Nach dem letzten TG trifft man sich vorne in der Basis,
um ein Deko-Bier zu trinken und um den nächsten Tag zu planen.

Alle Tauchplätze sind sehr interessant,
es gibt allerdings auch einige Highlights.

Airport:

An diesem Point wurde eine Flugzeughülle versenkt. Sie liegt auf einer schrägen Sandfläche in ca. 22 m Tiefe. Dort beginnt die Riffkante auf ca. 24 m. Wer gerne über Sand und Korallen taucht, ist hier richtig aufgehoben.

Sunken Island:

Aus der blauen Tiefe erstreckt sich ein Plateau in 25 m Tiefe.

Da dort oftmals eine starke Strömung herrscht und nur ein freier Ab- und Aufstieg möglich ist, ist dieser Point nur erfahrenen Tauchern vorbehalten. Dort findet man Schwärme von Barakudas und Stachelmakrelen, sowie Rotfeuerfische und Anglerfische in großer Anzahl. Aber auch Muränen und Nacktschnecken sind dort zu finden.

Sampaquita:

Steilwand an der Südspitze von Moalboal, durch das viele Sonnenlicht ist an dieser Steilwand eine ganz besondere Schönheit entstanden. Große Gorgonien, viele Überhänge und Nischen sind in der Steilwand zu finden. Auch ist die Artenvielfalt an diesem Platz besonders üppig.

Die Schildkröten werden nur bei den ersten Tauchgängen beachtet, bei den weiteren hat man sich schnell daran gewöhnt. Es wurden auch regelmäßig Walhaie gesichtet, leider hatten wir nicht das Glück, einen zu Gesicht zu bekommen. Nicht so schlimm, nur ein Grund mehr, wieder dort hinzufahren. Bei fast allen Tauchgänge habe ich die UW-Kamera mitgenommen. So entstanden in Moalboal ca. 650 Bilder unter Wasser.

 

 

 

 

 

Canyoning-Tour mit „Action Sport“

Nach 11 Tagen Non-Limit-Diving und 26 TG, haben wir uns
entschlossen, am tauchfreien Tag eine Canyoning-Tour mit
„Action Sport“ zu buchen. Nach dem Frühstück ging es mit
dem Action-Truck auf Tour. Nach ca. 45 min. Fahrt waren wir
am Ziel angekommen. Nun ging es zunächst ca. 300 Höhenmeter
in den Dschungel. Bei den tropischen Temperaturen und
drückender Schwüle wurden wir auf eine harte Probe gestellt.
Nach einigen Pausen hatten wir den erfrischen Bach erreicht und
diesen auch gleich für eine Erfrischung genutzt. Nach einer
kurzen Pause ging es dann zum ersten Wasserfall. Jochen erklärte
uns, wie man sich richtig abseilt. Gesagt
getan, Jochen vorweg, und
wir hinterher. Besonders beeindruckt war ich von Monika, die trotz
Höhenangst den Wasserfall spielend meisterte. Es folgten noch vier
weitere Abseilstufen, die es zu meistern galt. Der größte Wasser-
fall hatte eine Tiefe von ca. 25 m, nach ca. 10 m war der Fels zu Ende
und man musste sich frei schwebend abseilen.

Zum Schluss mussten wir noch eine Stufe von ca. 2 m mit einem Sprung bewältigen. Durch Baumaßnahmen an der Stelle für ein Rückhaltebecken hatte sich der Wasserverlauf verändert. Auf dem 2 m Vorsprung konnten wir nicht stehen. Das Wasser hätte uns über die Kante gedrückt, so mussten wir aus 3 m Höhe in das trübe Wasser springen. Selbst Jochen zog es vor, seinen Guide zuerst springen zu lassen. Man konnte ja nicht erkennen, ob sich Äste und Holzteile im Wasser befanden.

Viel zu schnell gingen die ersten 14 Tage unseres Urlaubs vorüber. Nun stand der Transfer zu unserem 2. Zielort auf dem Tagesplan. Früh morgens mit einem Lunchpaket ging es los. 3 Stunden nach Cebu, um mit der Schnellfähre „Supercat 2“ nach Tagbilaran auf Bohol zu gelangen. Die „Supercat 2“ ist ein Katamaran mit einer Geschwindigkeit von 63 km/h. In nur 90 min. ist die Strecke von Cebu nach Tagbilaran geschafft. Wenn man aus dem Fenster schaut, denkt man, die Geschwindigkeit sei ja normal, erst wenn man achtern heraus die weiße zerwühlte See sieht, erkennt man ungefähr, wie schnell man eigentlich unterwegs ist.

Bohol – Panglao – Alona Beach

Der Ort, Alona Beach ist touristisch gut erschlossen. Man findet dort einen 8 km langen schönen weißen Sandstrand. Der gesamte Ort wirkt sauber und aufgeräumt. Die Restaurants und Strandbars haben einen asiatischen Flair. Taucher finden hier klasse Tauchplätze und eine interessante Unterwasserwelt.

Am Alona Beach angekommen wurden wir von Holger Horn, dem Manager der Philippine Island Divers auf Bohol, herzlich begrüßt. Holger ist neben Master Scuba Diver Trainer, Emergency First Response Instructor, auch noch Division Commander Phil. Coast Guard Aux. (Panglao) und Consultant/Instructor PNP Tourist Police. Neben seiner Tätigkeit im Dive-Center ist er auch stark im Bereich des Umweltschutzes und der Sicherheit tätig. Vor 4 Jahren startete er ein Projekt mit Schongebieten rund um den Alona Beach. Nach 1,5 Jahren war mit dem illegalen Fischen mit Dynamit und Zyanid Schluss. Vermutlich sind aus diesem Grund auch am Alona Beach deshalb mehr und größere Fische zu sehen. Das Dive-Center ist von Holger bestens durchorganisiert. Es klappte alles wie am Schnürchen. Selbst der gute Service von Moalboal wurde hier in einigen Punkten noch übertroffen. Nur tauchen musste man selbst, alles weitere wurde vom Guide oder der Bootcrew erledigt. Lorenzo, unser Guide, fragte ob wir Non-Limit-Diving gebucht hätten, nachdem wir die Frage bejahten, schlug er für den ersten Tag 3 Tauchgänge bei Balicasac vor. Die Insel ist ca. 30 min. vom Alona Beach entfernt.

Am 1. Divepoint „Black Forrest“ findet man Sandflächen und einen schönen Korallengarten vor. Die Strömung treibt einen mit teilweise hoher Geschwindigkeit über die Korallen und den gigantischen UW-Landschaften hinweg. Ach ja, eine Schildkröte haben wir natürlich auch hier gesehen. Nach eine Oberflächenpause ging es weiter zum 2. Divepoint: Divers Heaven. Der Name ist Programm. An dieser Steilwand ist alles zu finden. Überhänge, Torbögen, Einbuchtungen, kleine Höhlen, große Fischschwärme u.a. Thunfische und Weißspitzenriffhaie, große Zackenbarsche und Kugelfische, kleine und große Anglerfische und vieles mehr. An einigen Stellen ist die Strömung stärker, meistens allerdings recht schwach. Der 3. Divepoint war Marina Sanctuary. Einem Schutzgebiet für Fische, in dem nicht gefischt werden darf. Gleich nach dem Abtauchen wurden wir von einem großen Schwarm von Jackfischen gegrüßt. Neben Muränen und großen Zackenbarschen waren auch zahlreiche Drachenköpfe zu sehen. Nach jedem Tauchgang kommt das Boot für den Pick-up Service, egal wo man auftaucht. Ein besonderes Highlight war der Tauchgang bei „Snake Island“. Es sich hierbei um ein Unterwasserplateau, die minimale Tiefe beträgt 10 m. Für UW-Fotografen ein Paradies da man in dieser Tiefe noch viel Licht zum fotografieren hat. Zu sehen gibt es sehr viele Schlangen, Nacktschnecken, Kalmare, große Schnapper und eine interessante Unterwasserlandschaft.

Am Alona Beach ist das Tauchen anders organisiert, da die Tauchplätze meistens etwas weiter entfernt sind. Nachdem das nötige Equipment für 3 TG auf die Banca gebracht worden ist, geht es dann gegen 9:00 Uhr los. Zwischen den Tauchgängen liegt immer eine Pause von 1 – 1,5 h. Nach den 3 Tauchgängen ist man meistens gegen 15:00 – 16:00 Uhr wieder zurück. Wer möchte, kann dann noch im Hausriff einen Nightdive machen. Für Nachttauchgänge wird das Speedboot benutzt. Dabei ist natürlich immer der Kapitän, der nach dem Tauchen alle wieder zum ca. 100 m entfernten Strand zurückfährt. Service pur !

Die Nachttauchgänge waren am Alona Beach phantastisch, ich
konnte gar nicht so schnell die Motive aufnehmen, wie Monika
und Lorenzo neue Highlights fanden. Beim letzten Nightdive habe
ich die Kamera nicht mitgenommen, einmal wollte ich die
Schönheiten ohne Foto-Hektik genießen. Außerdem hatte ich
bereits weitere 340 Foto’s gemacht. Beim letzten Tauchgang fand
ich eine riesige Schnecke mit einer Länge von ca. 40 cm und einem
großen Schneckenhaus. Selbst Lorenzo hatte bisher keine so große
Schnecke gesehen.

Die Sichtverhältnisse waren an beiden Orten immer gut, mindestens 10 bis 15 m, meistens um die 25 m, teilweise aber auch bis 40 m. Auch am Alona Beach sind die meisten Tauchplätze Steilwände mit teilweise guter Strömung.

Tagesausflug zu den „Chocolate Hills“

Am letzten Tag unternahmen wir mit Holger einen Tagesausflug zu den berühmten Chocolate Hills auf Bohol. Zunächst besichtigten wir eine alte Kirche aus der spanischen Kolonialzeit. Es war sehr beeindruckend zu sehen, wie aufwendig die Gewänder damals per Hand gefertigt worden sind. Viele Verzierungen waren aus Silber, tja die Kirche hatte schon immer viel Geld zur Verfügung gehabt.

Als nächstes bestaunten wir die kleinsten Affen der Welt, sie sind nicht größer als eine menschliche Hand. Die Affen können aus dem Stand bis zu 5 m springen. Unseren Lunch nahmen wir auf einem schwimmenden Ausflugsrestaurant zu uns. Auf drei Booten wurde eine Plattform mit Geländer und Dach gesetzt, Bänke und Tische rein, und schon war das schwimmende Restaurant fertig. Nach dem landesüblichen Essen ging es auf dem Fluss zum Wendepunkt mit Wasserfällen, an dem auch gebadet werden konnte. Nach weiteren 5 Tagen Non-Limit-Diving und weiteren 17 Tauchgängen zogen wir es vor, mal trocken zu bleiben.

Die Philippinen sind reich gesegnet mit faszinierenden Landschaften, doch dieses auf der Welt einzigartige Phänomen übertrifft alles. Wie gigantische, halb vergrabene Kokosnüsse - andere mögen an pralle Brüste denken - liegen die „Chocolate Hills“ eingebettet in einer weiten Ebene aus Reisfeldern, Palmen- und Bambuswäldern. Frühmorgens schweben die Hills auf einem Nebelmeer. Eine Szene wie von einem anderen Planeten. Zum Schluss besichtigten wir eine Hängebrücke, die nur aus Bambus gefertigt worden ist. Einfach geflochten, aber sehr stabil.

Fazit:

Viele haben Bedenken auf die Philippinen zu reisen. Anschläge, Putschversuche und Entführungen waren schon häufig in der Presse. Ca. 84 % sind Katholiken, nur 5 % sind Moslems, die oftmals für die Unruhen im Norden und Süden verantwortlich sind. Auf Cebu und Bohol war es immer sicher und ruhig.  Dafür sorgt unter anderem auch die Tourist Police. Wir würden jederzeit wieder nach Cebu und Bohol fahren. Im Gegensatz zu Moalboal fanden wir das Tauchen am Alona Beach ein wenig besser, es waren einfach mehr und auch größere Fische zu sehen gewesen. Dafür war es in Moalboal viel familiärer und freundlicher, auf der Strasse wurde man schon nach einem Tag mit dem Vornamen angesprochen. Der Charme dieses Ortes ist kaum zu übertreffen.

Bei einer weiteren Reise auf die Philippinen würden wir zum Alona Beach fahren und dann mit einer Tauch-Safari weiter nach Moalboal reisen. 3 Wochen sollte man schon einplanen allein wegen der langen Anreise. Frühstück kann man gleich mitbuchen, muss man aber nicht. Mittags und Abends sollte man auf jeden Fall die einheimischen Restaurant besuchen, dort kann alles bedenkenlos gegessen werden. Speisen und Getränke sind sehr günstig. Durchschnittlich 6 Euro haben wir für ein Abendessen bezahlt, 2 Personen inklusive Getränke.

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