Es ist Winter, und in Deutschland ist es normalerweise kalt. Dieses mal wollte ich der Kälte entgehen und beschloss kurzerhand zu den Malediven zu fliegen!

Los ging es am 20. Dezember vom Flughafen Düsseldorf nach Male. Am nächsten Morgen landeten wir (d.h. noch zwei zwei Bekannte von mir und ich) in Male. Die Überfahrt zur Insel dauerte mit dem Speed Dhoni ca. 45 Minuten. Auf der Insel angekommen wurden wir sehr herzlich empfangen.

Ein Cocktail wurde uns zur Begrüßung gereicht und es wurde uns eine kleine Einweisung in die Gepflogenheiten der Insel gegeben. Als wir etwas später in unsere Bungalows kamen fiel ich erst einmal ins Bett und habe geschlafen, denn bei einem Nachtflug mit 10 Stunden Dauer, na ja.

Abends wurden wir dann auf sonstige Dinge auf der Insel hingewiesen, wie z.B.: Essen, Tauchen, Surfen usw. Beim Abendessen traf ich dann einen alten Bekannten von der Interboot in Friedrichshafen. Es war Bernd Rattey. Er arbeitete während der Interboot auf dem Stand von "pro- marine". Hier auf der Insel gehörte er zum Staff der Tauchbasis. Natürlich hatten wir uns an diesem Abend jede Menge zu erzählen, aber ich war ja ausgeschlafen.

Am nächsten Morgen ging es dann ab zur Tauchbasis, wo Lydia die Basisleiterin schon auf uns wartete. Lydia wollte nun von uns wissen wann und wo wir schon getaucht sind, unser Brevet und Ärztliches Attest sehen. Als damit dann alles in Ordnung war erklärte uns Bernd noch den Rest den man so wissen muss!

Auf der Tauchbasis wird nach PADI und VDST bis zum Divemaster ausgebildet, gesprochen wird Deutsch und Englisch.

Am Nachmittag ging es dann erstmals in die Lagune, wo wir sofort Adlerrochen, Peitschenrochen und eine Muräne geboten bekamen. Die Muräne traf ich bei jedem Tauchgang in der Lagune an. In der Lagune wurde vor einigen Jahren ein kleines Dhoni versenkt, wo wir bei jeden Tauchgang junge Barakudas vorfanden.

Am kommenden Tag fuhren wir mit dem Dhoni raus zu einem Tauchplatz namens »Kuda Faru". Wir waren noch nicht ganz im Wasser, da bemerkte ich auch schon die kräftige Strömung die uns beim Briefing mitgeteilt wurde. Diese Strömung hatte allerdings einen Vorteil, wir bekamen bei diesem Tauchgang sehr viele Weißspitzenriffhaie zu sehen. Da die Tauchtiefe auf den Malediven auf 30 m beschränkt ist erübrigt sich die Frage nach den Tauchtiefen. Die meisten Tauchgänge die ich gemacht habe gingen alle bis ca. 30 m Tiefe. Haie sah man zum größten Teil in 20 - 30 m Tiefe. Ab und zu verirrte sich auch mal ein Hai in niedrigere Wassertiefen. Die Tauchgangsdauer war auf 75 min beschränkt, diese Zeit nutzten wir auch jedesmal voll aus.

Auf der Rückfahrt zur Insel erklärte mir Gaddy (ein anderes Staffmitglied) wie es mit der Tauchsicherheit auf den Malediven aussieht. In der Tauchbasis und auf dem Dhoni war jeweils ein Sauerstoffkoffer untergebracht, und die Druckkammer in Bandos kann binnen einer Stunde erreicht werden. Am Nachmittag wurden Tauchplätze angefahren die vom Schwierigkeitsgrad nicht so anspruchsvoll waren, damit die Tauchanfänger auch zu ihrem Vergnügen kamen.

An einem Tauchplatz kann ich mich noch ganz gut erinnern, er hieß »Madi Gaa». Hier waren so verspielte Rochen die man sogar streicheln konnte. Sie kamen zu uns und umkreisten uns. Ein kleiner Ammenhai lag unter einem Korallendach und blieb dort ohne Scheu liegen. Zwei Unterwasserschildkröten trugen einen Revierkampf aus, es ging wohl um etwas Essbares. Im großen und ganzen ein schöner Tauchgang, es fehlten nur noch ein paar Mantas.

Ein anderer Tauchplatz hieß „Blue Canyon». Dieser Tauchplatz sollte seinem Namen alle Ehre machen. Für diesen Tauchgang suchte sich Lydia nur die Taucher aus die Ihrer Meinung nach die meiste Erfahrung hatten. Wir sprangen ins Wasser und machten einen Freiwasserabstieg bis auf 25 m. Unten angekommen mußten wir jetzt noch gegen die Strömung über ein Korallendach tauchen. Und das war nicht einfach, denn die Strömung war nicht von "schlechten Eltern». Aber die Anstrengung wurde belohnt mit einem Anblick den man so schnell nicht vergisst! Links und rechts Steilabhänge von 5m bis 15m Tiefe, bewachsen mit Blaukorallen. Man kam sich vor als würde man durch einen Canyon schweben. Einen Nachteil hatte dieser Tauchgang, die Nullzeit war schneller zu Ende als die Luft und da man auf den Malediven keine Dekotauchgänge machen darf, hieß es nach knapp 20 min. wieder Aufstieg da mein Computer 0 min Nullzeit anzeigte. Freiwasser Aufstieg aus 30 m- Tiefe kann ja schön sein, wenn man einen Tauchpartner hat der das auch kann! Da ich nicht dieses Vergnügen hatte, sondern einen Tauchpartner der entweder 5 m unter mir oder 5 m über mir war, dauerte der Aufstieg noch mal 15 min!

Bei Nachttauchgängen vom Boot aus galten, andere Tiefen und Zeitbegrenzungen, die ich allerdings auch für gut befand. Maximale Zeit 45 Minuten, maximale Tiefe 15m! Einen Nachttauchgang machten wir bei »Madi Gaa", diesen Platz kannten wir ja schon von ein paar Tagen vorher. Bei diesem Tauchgang bekamen wir sehr viele Langusten zu sehen. Diese sind allerdings sehr scheu und verstecken sich sofort unter irgendwelche Korallen. Kurz vor Ende unseres Tauchganges besuchte uns noch ein Weißspitzenriffhai, er fühlte sich wohl durch das Licht der Lampen angezogen. Er drehte dann allerdings kurz vor uns ab. Da bei Nachtauchgängen das Boot ankerte war es nicht schwer wieder zu selbigem zurückzufinden.

Alles in allem kann ich von dieser Insel sagen, dass sie fast alles bietet was Taucherherzen höher schlagen lässt. Das einzige was fehlt ist ein großes Wrack in der Nähe. Na ja, man kann nicht alles haben. Die beste Reisezeit für diese Insel ist von Mitte Februar bis Mitte März, da in dieser Zeit sehr viele Mantas und Walhaie dieses Gebiet aufsuchen!

Wie gesagt, es ist wirklich ein Paradies. Erholung pur! Ich wollte eigentlich nicht mehr nach Hause!

Ziyaraifushi, Malediven

Flucht vor dem Winter in Deutschland

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