Tauch- und Naturfreunde Mönchengladbach e.V.

Berichte & Erlebnisse aus dem Vereinsleben

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Unsere Vereinsfahrt nach Hemmoor stand wohl unter dem o.g. Motto, denn mit dem Wetter hatten wir unverschämtes Glück.

Mädels ab in die Bikinis, Badeanzüge und was es sonst noch luftiges gibt. Der Sommer ist da! Doch halt, erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Im Zeltaufbau hatten wir nun wirklich reichlich Übung. Unsere Neumitglieder staunten nicht schlecht über unsere Routine. Schaffe, schaffe, Häusle baue ... Da stand auch schon unser Vereinshaus im Grünen. Gemeinsam ist man eben doch stark!

Im Laufe des Freitags erhöhte sich die Teilnehmerzahl auf 32 Tauchbegeisterte. Das spricht mal wieder für diesen herrlichen See, der mit außergewöhnlichen Sichtweiten, einer ganz ordentlichen Steilwand, Autowracks sowie einem versunkenem Wald lockt. Nicht zu vergessen den berühmt berüchtigten Rüttler. Es gibt reichlich Literatur über die Entstehung des Sees und dessen „Ausstattung“, auf die ich an dieser Stelle nicht weiter eingehen möchte. Nur soviel: Fahrt hin es lohnt sich!

„Es darf getaucht werden!“ in Null Komma nichts war unser Platz mit Tauchgerödel übersät. Da wurde geschraubt, montiert, geprüft - Tauchanzüge wurden übergestreift und Jackets mit Flaschen auf den Rücken gewuchtet. Alle waren emsig mit anrödeln beschäftigt und stand man dann endlich in voller Montur, so hatte man nur einen Wunsch: schnell ins Wasser. Das hieß allerdings auch ca. 300m Fußmarsch bis zum Einstieg. Aber Ihr wisst ja: „Tauchen macht Spaß und nicht blöd!“ Die Strapazen lohnen allemal. Sobald man den Kopf unter Wasser steckt ist man geradezu dankbar. Jetzt darf man entspannen und genießen. Ja, das Wasser ist glasklar. Freude macht sich breit. Wir tauchen ein Stück die alte Kopfsteinpflasterstraße hinunter. Forellen (erheblichen Ausmaßes!) begleiten uns eine Weile. Übrigens ist diese Straße immer beschrieben wie ein Buch. Jeder verewigt sich mit noch übrig gebliebenen Kreidestücken aus dem Kreideabbau mit seinem Namen oder kurzen Sprüchen. Diese Ewigkeit währt allerdings nicht lange. Der Auflösungsprozess arbeitet hartnäckig! Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, wir tauchen also die Straße hinunter, halten uns dann etwas links. Aus der Ferne erkannt man schon das dunkle Nichts... die Steilwand. Langsam kommt sie auf uns zu. Es ist immer wieder ein Erlebnis dort über die Kante zu sehen, um anschließend darüber hinweg zu schweben. Wir tauchen ein in das tiefe Blau (unter uns 45m) und lassen uns auf zehn Meter „fallen“. Der Blick nach oben ist himmlisch. Die Wolken spiegeln sich in der Wasseroberfläche. Ein Glückgefühl durchströmt uns. Auf gleicher Höhe schweben wir langsam an der Wand entlang bis sie ein wenig abfällt und wir wieder „festen Boden unter den Flossen“ haben. Die Sonne scheint. Der Polo parkt noch immer an dergleichen Stelle. Barsche haben ihn in Beschlag genommen und stellen energisch ihre Flossen auf, wenn man ihnen zu nah kommt. Wir lassen sie in Frieden und wenden uns dem Wald zu. Vorsichtig tauchen wir zwischen den Bäumen hindurch um ja nichts abzubrechen. Beobachten einen Schwarm junger Barsche, die sich auf einer Wiese tummeln. Hier bleibe ich!!!

Nach einer Stunde befinden wir uns wieder am Ausgangspunkt. Legen noch einen Sicherheitsstopp auf 5m ein, den wir uns mit Albernheiten versüßen. Schön ist es auf der Welt zu sein. Ein wunderschöner Tauchgang ist zu Ende. Der Weg zurück ist schnell erledigt. „Ich habe Durst, ich habe Hunger, ich bin müde!“ also schnell abrödeln, die Ausrüstung verstauen und sich den kulinarischen Genüssen hingeben. Allerdings bestehen diese aus Mineralwasser und Keksen. Was soll‘s: Tauchen macht gleichgültig!

Den ganzen Tag herrscht ein kommen und gehen auf unserem Zeltplatz. Wir füllen unser Logbücher aus, erfreuen uns an andersartigen Stempeln die eben diese Logbücher zieren sollen. Stefan fotografiert mal wieder heimlich, während ein anderer nicht zu überhören ist. Es wird gefachsimpelt, geklönt oder gedöst. Jeder nach seiner Fasson. Am Abend wird gegrillt. Überall sind Kerzen aufgestellt. Richtig romantisch wirkt dieses Szenario. Einige nutzen die Dunkelheit für einen Nachttauchgang. Ganz hartgesottene haben sich diesmal den Rüttler selber als Ziel gewählt. Wir begleiten die Vorbereitungen. Die Ausrüstungen werden per Auto an Ort und Stelle gebracht, denn zu Fuß wäre es zu weit. Die Ausrüstung fährt, der Taucher geht! Es ist stockdunkel, doch mit unseren Lampen finden wir den Weg. Noch einmal wird der Tauchgang genau besprochen. Die ersten Buddyteams bewältigen schon einmal die vielen Stufen zur Plattform. Ein Fußsprung und alle sind endlich im Wasser. Nun sind es noch wenige Meter. Der Tauchgang kann beginnen. Der See, nun hell erleuchtet, wirkt gespenstisch. Lange bleiben Bernd und wir noch am Ufer stehen und saugen die milde Nachtluft und die besondere Stimmung in uns ein. Dann fahren wir den Kleinbus zurück zum Einstieg eins, denn da sollen die Divers wieder auftauchen. Alles verläuft nach Plan. Die Begeisterung ist nicht zu übersehen. Das war ein besonderes Erlebnis!

Es ist Sonntag, kaum zu glauben. Jetzt heißt es schon wieder Abschied nehmen. Die meisten gönnen sich noch einen Abschlußtauchgang. Dann herrscht hektisches packen. Das Zelt wird abgebaut, der Vereinsanhänger beladen mit Tischen, Bänken und sonstigem „Mobilliar“. Der Müll entsorgt. Nach einer halben Stunde ist nichts mehr von unseren Aktivitäten zu erahnen. Hemmoor ade! Unsere beiden gemieteten Kleinbusse starten Richtung Heimat. Gute Fahrt!

 

Hemmoor
Sommer, Sonne, Sonnenschein

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© Nicole