Ich möchte ich Euch gerne von meinen Erlebnissen in Hemmoor erzählen, als ich gerade mit dem Tauchsport angefangen, dass erste Mal dorthin fuhr. Wenn mir damals jemand gesagt hätte, dass ich einmal in den Tiefen des Hemmoorer Sees "versinken" würde -  ich hätte ihn glatt für verrückt erklärt ! Heute bin ich die Verrückte die sich dem Tauchsport verschrien hat und zwar mit wachsender Leidenschaft.

Es war an einem Freitag, Ende September, als sich in den sehr frühen Morgenstunden ( wo ich doch so schlecht aufstehen kann ) ein Trupp von 5 PKW`s und 12 Personen kolonnenartig in Bewegung setzte. Nebel, nichts als Nebel lag vor uns und die Erwartung heil anzukommen. Nach 4 Stunden Autofahrt war es dann soweit. Der See war von einer Mondlandschaft umgeben und eigentlich hatte ich auch nichts anderes erwartet. Die Sonne schien ! Bei unserer ersten Besichtigung des Sees staunten wir nicht schlecht über die gute Wasserqualität sprich SICHT ! Die Stimmung war gut und alle wollten natürlich schleunigst ins Wasser. Doch erst Anmelden dann Tauchen ! Gesagt getan. Ja und dann war da noch das "weiße Haus" das seinen Platz brauchte.

Unser Vereinszelt war schnell aufgebaut. Beim Abtauchen
traute ich meinen Augen nicht - klare Sicht in alle Richtungen !
Die Forellen kamen herbei wie junge Hunde und bestaunten uns
genauso wie wir sie. Eine Straße aus Kopfsteinpflaster, so sauber
als wäre sie gerade erst gefegt worden, ein Autowrack , das
berühmte Wäldchen und dann...der Abgrund, die Steilwand...die
TIEFE ! Sagenhaft schön. Euphorie kam in mir auf. Nein, nein
kein Tiefenrausch ! Wir tauchten auf 6 Metern und schwebten
nun eine ganze Weile über dem Nichts. Das musste man auf sich
wirken lassen, ging es doch ca. 50 m in die Tiefe !

MEIN ALLERERSTER TIEFTAUCHGANG

Natürlich wollte auch ich aufs Rüttlerdach. Dieses befand sich
auf ca. 18m. Etwas nervös war ich schon. Nach unserem ge-
meinsamen Briefing und Anrödeln bekam ich große Augen bei
Anblick des Einstiegs drei. Wer je in Hemmoor war ahnt was
jetzt kommt. Ein Abstieg an einem Seil, einen ziemlich
vermatschten Abhang hinunter ! Und das in voller Montur !
Bin ich Louis Trenker ? Aber dann war es doch halb so schlimm.
Im Wasser angelangt schnorchelten wir (oder so etwas ähnliches)
zur Plattform. An einem Seil konnte man sich ganz passabel in die
Tiefe lassen. Brav machte ich jeden Meter meinen Druckausgleich,
beobachtet
meinen Computer und hatte die Anderen im Visier und
die hoffentlich mich !

Ich fühlte mich pudelwohl und genoß dieses herrliche Blau um mich herum. Nach wenigen Minuten waren wir auch schon unten. Neugierig sahen wir uns um. Das es hier einen Spielautomaten gab wußten wir schon und so spielte jeder eine Runde auf 22 Metern ! Ich glaube ich wäre ewig dort geblieben. Doch leider konnte ich gar nicht so schnell zittern wie ich fror. Schließlich steckte ich in einem Halbtrockenen bei 8 Grad Wassertemperatur ! Da half alles nichts. Schweren Herzens signalisierte ich Frank und Danny – ich friere – und bekam ein ok. zurück und den Start zum Aufstieg. Eigentlich wollten wir über eine Brücke die zur Straße führen sollte ( die mit dem Kopfsteinpflaster ) einen langsamen Aufstieg beginnen. Doch von Brücke und Straße keine Spur. Irgendwie hatten wir uns verfranst und beschlossen vorsichtshalber ganz auf zu tauchen. Das klappte auch gut.

Doch plötzlich auf ca. 10 Meter ALARM ! Ich war zu schnell ! Natürlich zog ich meinen Schnellablaß - doch nichts - ich wurde immer schneller ! Dem Zugriff meiner Tauchpartner war ich schon entgangen und mein Computer piepste wie verrückt : zu schnell, zu schnell ! Ein Blick nach oben ließ die Wasseroberfläche verdächtig schnell näher kommen. Nach wie vor zog ich an meinem Inflator doch mir war klar: Ich konnte mich nicht mehr bremsen. Da half nur noch eins : AUSATMEN ! Wie in einem Lift zog es mich nach oben , was eigentlich sehr schön war ( wenn das mein Tauchlehrer hört ! Oh je ! ) Kurz vor dem "Austritt" gab es so etwas ähnliches wie einen Knall. Nanu ? Mein Jacket ging auf wie ein Hefekuchen und schon schoss ich wie ein Korken aus dem Wasser...UPS !

Mir war nichts passiert. Ich war noch nicht einmal erschrocken  (höchstens peinlich berührt, hoffentlich hatte das keiner gesehen). Frank der hinter mir her war tauchte Sekunden später neben mir auf. Er war ziemlich entsetzt über meinen "Raketenstart" und teilte mir dies selbstverständlich sofort mit ! ! Männer !

Das Kapitel über die Volumenverdopplung auf den letzten 10 Metern saß wohl doch noch nicht so gut !

Und die Moral von der Geschicht ? "Vernachlässige Deine Tarierung nicht"

Das Wochenende in Hemmoor war wunderschön. Der See faszinierend, und die Gemeinschaft perfekt . Alle hatten unendlich viel Spaß. Auch das Wetter hat fabelhaft mitgespielt. Ich wünsche mir für das kommende Jahr viele solcher harmonischen Tauchfahrten und danke allen Beteiligten herzlich für die schöne Zeit !

"immer gut Luft "

(böse Zungen nennen mich seitdem: Körkchen)

Hemmoor
Vernachlässige Deine Tarierung nicht

Tauch- und Naturfreunde Mönchengladbach e.V.

Berichte & Erlebnisse aus dem Vereinsleben

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© Nicole

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