Tauch- und Naturfreunde Mönchengladbach e.V.

Berichte & Erlebnisse aus dem Vereinsleben

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Wer war schon mal auf Bali und kann uns von seinen Erfahrungen berichten ? Diese Frage stellten wir im Januar vielen Bekannten. Doch bis dato hatte es noch niemanden auf diese Insel verschlagen. Dennoch entschlossen wir uns für Mai eine 16tägige Reise zu unserem Traumziel zu buchen. Da wir die Insel sowohl unter Wasser, als auch über Wasser kennenlernen wollten, buchten wir für die 1. Woche eine Rundreise „Unbekanntes Bali“ und im Anschluß daran 1 Woche Bade– und Tauchurlaub im Hotel „MIMPI Resort Tulamben“ im Nordwesten von Bali.

Bali - die Insel der Götter und Dämonen gehört zu den kleinen Sundaninseln und ist mit 5.600 km² eine der kleineren unter den 17.000 Inseln des indonesischen Archipels, welcher der größte der Welt ist. Allein 10-15% der Korallenriffe dieser Welt beherbergt dieser Archipel. Acht Grad südlich des Äquators gelegen, erstreckt sich Bali bei einer durchschnittlichen Breite von 80km über eine Länge von rund 150km. Die Anreise dauert ca. 16 Flugstunden ab Frankfurt (Zeitunterschied zu Deutschland plus 7 Std.). Es herrscht ein ausgeprägtes Tropenklima mit konstant heißen Tagen und hoher Luftfeuchtigkeit.

Unsere Rundreise führte uns vom Flughafen Denpasar im Süden quer durch das Inland bis zur ehemaligen Hauptstadt Singaraja im Norden. Den gesamten Nord-Osten und Süd-Osten der Insel konnten wir während unseres Aufenthaltes auf insgesamt 700km kennenlernen. Unsere Eindrücke zu beschreiben fällt schwer: wunderschön, beeindruckend, mystisch, aufregend, merkwürdig ... aber lest selbst:

Die Vulkankette, die schon in Sumatra und Java beginnt, setzt sich auf Bali fort. Die beiden größten Vulkane, der Gunung Agung (3.142m) und der Gunung Batur (1.717m) gelten als Göttersitze, schenken sie doch Fruchtbarkeit durch ihre mineralhaltige Asche. Von dem vulkanischen Batur– und Bratansee speisen sich die Flüsse, die Bali durchfließen und die komplizierte Bewässerung der Reisterrassen erst möglich macht. Die landschaftliche Vielfalt ist erstaunlich. Kokospalmen, Erdnüsse, Gewürznelken, Kaffee, Zimt und Vanille, sowie Früchte wie Bananen, Papaya, Mangos, Ananas und viele weitere Delikatessen. Doch auch unzählige Weihnachtssterne (mit bis zu 2m hohen Stämmen), Orchideen, Rhododendron, Ficus Benjamini-Bäume und Kakteen bestimmen das Landschaftsbild. Unübertroffen aber ist die Vielzahl der Reisterrassen: Wo das Auge hinblickt—kunstvoll angelegte Naßreisterrassen. Alleine die Natur ist ein optischer Genuss und lädt zum Verweilen und Träumen ein.

Bali ist die letzte Enklave des Hinduismus im islamisch geprägten und dominierten Inselreich Indonesiens. Die balinesische Religion ist eine Kombination aus Kulten um Vorfahren und Naturkräften, kosmologischen Elementen und hinduistischer Götterwelt. Der hunduistische Glaube des Balinesen ist ein fester Bestandteil seines Lebensalltags. Das tägliche Bestreben, den Göttern, Dämonen und Geistern Ehrfurcht zu erweisen und sie gnädig zu stimmen, steht an oberster Stelle. Jede Gottheit bewohnt einen Dorftempel. In den Tempeln treffen sich die Menschen mit den Göttern, die die Natur oder die Ahnengeister vertreten. Haupterscheinungsformen sind Brahama der Schöpfer, Wischnu der Erhalter und Schiwa der Zerstörer mit ihren Gemahlinnen Saraswati, die Göttin der Weisheit, Devi Seri, die Reisgöttin, und Durga, die Todesgöttin.

Da alle 210 Tage eine Zeremonie, das Geburstagsfest eines Tempels stattfindet, vergeht kaum ein Tag ohne Tempelfeste auf Bali. Leider haben wir so ein Fest nicht erleben dürfen. Nur einmal, auf der Rückreise von einer Tauchtour, sahen wir ein Dorf herrlich geschmückt mit Blumen und Bambusgirlanden. Die Menschen waren festlich gekleidet. Die Männer trugen weiße Anzüge und die Frauen hübsche bunte Sarrongs mit gestickten Oberteilen, das pechschwarze Haar kunstvoll hochgesteckt und mit Blumen geschmückt. Die Vorbereitungen für das Dorffest liefen auf Hochtouren und es wurde auf den Einbruch der Dämmerung gewartet. Dann sollte das Fest beginnen. Doch nicht nur die Landschaft und die Tempelanlagen waren für unser westliches Auge befremdend; auch einige andere Beobachtungen irritierten uns und wir waren froh, als unser Reiseleiter einige Erklärungen abgab:

Swastika: Das Hakenkreuz auf vielen Tempeln und Hauswänden abgebildet, kommt in der hinduistischen Religion schon Jahrtausende vor und stellt das ewig drehende Liebesrad dar – die kosmische Bewegung.

Hähne: einzeln eingepfercht in Körben. Der Hahnenkampf ist ein traditionelles Relikt aus vorhinduistischer Zeit. Die bösen Geister werden mit Blutopfern besänftigt. Der blutige Hahnenkampf ist nur zu bestimmten Tempelfesten erlaubt, das Wetten dabei von der Regierung seit 1981 verboten.

Totenverbrennung: als fröhliches Fest. Je kostspieliger und üppiger das Fest, desto größer ist das Ansehen der Verstorbenen und ihrer Familien. Das Feuer soll die Seele reinigen und befreien für eine neue Wiedergeburt.

Warungs: kleine Hütten, die ebenso wie mobile Garküchen, Speisen und Getränke anbieten und bis in abgelegene Dörfer zu finden sind. Diese Einrichtungen werden von der einheimischen Bevölkerung für einen preiswerten Imbiss genutzt.

Barrongtanz: eine tänzerische Darstellung des Kampfes zwischen Gut und Böse.

Kechak oder Affentanz: im Singsang nimmt eine Person im Trancezustand Verbindung zu den Göttern oder Vorfahren auf, um deren Wünsche dann dem Volk mitzuteilen. (Schaurig schöne Kostüme lenken etwas ab von den Klängen der Bambusflöten, die uns aber auf Dauer unmelodisch und „nervtötend“ fast in den Wahnsinn trieben...)

Schwarze Magie hat einen festen Platz auf Bali. Menschen können verzaubert, krank gemacht oder ihr Haus mit einem Fluch belegen. Priester der weisen Magie können den bösen Zauber jedoch wieder aufheben. Heiler lassen in Trance Geister oder Verstorbene sprechen. Man kann bei ihnen erfahren, wer sich in einem Neugeborenen reinkarniert hat oder was die Ursache für eine Krankheit ist. Viel schlimmer als der Tod an sich ist für den Balinesen die Tatsache, dass er bis zur Erlösung eine unendliche Zahl von Existenzen durchleben muss. Die Stufe der Wiedergeburt wird durch das Karma bestimmt, die Summe aller guten und bösen Taten im Leben. Am Ende des Kreislaufes steht die Vereinigung der eigenen Seel mit dem göttlichen Prinzip.

 

Bali - eine Insel zum Entdecken und „nur zum Baden“ viel zu Schade.

Meine kurze kulturelle Reisebeschreibung über 1 Woche Rundreise „Unbekanntes Bali“ soll Euch einen kleinen Einblick in die Welt der Balinesen geben. Es ist noch längst nicht alles erzählt, aber ich möchte Euch anregen, nicht nur zum Tauchen diese Trauminsel aufzusuchen.

Doch zurück zur Überschrift: Tauchen auf Bali

Darüber könnt Ihr auf der nächsten Seite lesen. Vorab kann ich Euch jedoch sagen, dass es für mich der bisher entspannenste Tauchurlaub war, weil sowohl das Hotel „MIMPI Resort Tulamben“ als auch die Tauchbasis und letztendlich die Tauchreviere direkt vor dem Hotel einfach spitze waren!!!

Bali
Tauchen und Kultur auf der Insel der Götter und Dämonen

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© Beate

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